Gartenkunst - Kolumne

29. September 2021 - Zu meiner großen Freude erfuhr ich heute, dass Harald Sauer in diesem Jahr die Karl-Foerster-Anerkennung verliehen wird. Mit dieser würdigt die nach dem bekannten Staudenzüchter und Gartenschriftsteller benannte Stiftung besondere Leistungen in der Pflanzenverwendung in Stadt und Landschaft. Und, kennen Sie Harald Sauer? Er ist Teamleiter beim Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen, was gewiss noch nicht sehr aufregend klingt, und Chefgärtner des Ebertparks in Ludwigshafen. Bis vor einigen Jahren waren seine Staudenpflanzungen dort eher Eingeweihten bekannt, hatten aber längst das Potential zu Wallfahrtsorten der Pflanzenbegeisterten zu werden. Was sie heute längst sind.

Pflanzungen von Garald Sauer, Ebertpark in Ludwigshafen

Pflanzungen von Garald Sauer, Ebertpark in Ludwigshafen

Auch wenn ich sonst eher nicht zur Begeisterung neige, war ich vor einigen Jahren vor Ort und – obwohl vorgewarnt – spontan hin und weg von seiner Arbeit und der seines Teams. Es war mehr als eine standortgerechte Pflanzenverwendung auf höchstem Pflegeniveau, mehr als die Liebe zu harmonisch komponierten Pflanzkombinationen, mehr als eine exakt geplante Struktur und eine Rhythmik, die sich beim ersten Betrachten erschließt und einen dann nicht mehr loslässt. Es war schlichtweg Kunst.

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

Pflanzungen ...

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

... von Harald Sauer ...

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

... im Ebertpark

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

Pflanzungen ...

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

... Harald Sauer ...

Pflanzungen von Harald Sauer im Ebertpark

... im Ebertpark

In einer Welt, wo Pflanzungen oft nur zierendes Beiwerk zu Gebäuden, Denkmälern oder anderer Kunst sind, mal als Insektenfutterstelle oder auch der Kleinklimaverbesserung dienen, sollte es mehr Räume geben, die sich kompromisslos der Pflanzen- und Gartenkunst widmen.

Buchcover Blackbox-Gardening

Heute möchte ich das letzte Buch eines leider schon 2008 verstorbenen Gartenkünstlers empfehlen. Wenn der Name Henk Gerritsen fällt, hellen sich die Gesichter niederländischer Gärtner und Planer auf und es werden viele Geschichten erzählt. Das „Gartenmanifest“ erzählt Geschichten über Pflanzen, Ökologie und von seiner Idee, der Natur im Garten einen strukturierten Raum zu gewähren. Seine Abhandlungen über die Pflege im Garten überraschen mich immer noch aufs Neue. Dem Übersetzter Stefan Leppert gelang es vorzüglich, den feinen Humor und die Begeisterung Gerritsens ins Deutsche zu übersetzen.

▲ Übersicht der Gartenkolumne "In meinem Garten"


Die Kolumne „In meinem Garten“ erscheint seit August 2018 sechsmal im Jahr im Magazin "Im Garten". In der Kolumne schildert Gartenplaner Torsten Matschiess Erlebnisse aus dem Alltag der Gartengestaltung. Alles dreht sich um Pflanzen, ihre Verwendung und empfehlenswerte Bücher über das Gärtnern. Sie erhalten das Magazin kostenlos in vielen Raiffeisenmärkten, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Gartenfachmärkten.


Gartenplanung
Impressionen
Publikationen
Vorträge
Kontakt