Der Blauglockenbaum, auch Kaiser-Paulownie genannt, hat sich in zwei Formen im Garten etabliert: als außergewöhnlicher Gartenbaum mit einem interessanten Wuchs und als Coppicing-Gehölz, das nach wenigen Jahren bereits meterhoch und mit riesigen Blättern ausschlägt.


Ein bereits 2007 gepflanztes Exemplar wird jährlich im April bodennah ‚gefällt‘ (Coppicing). Von den neuen Austrieben werden dann alle bis auf einen entfernt. In diesen einen Trieb ‚fließt dann die gesamte Energie‘, was dann zu diesen enormen Ausmaßen führt. Nach einem Sturm kurz vor Johanni in 2011 war der ‚Stamm‘ vollständig abgeknickt und es kam im selben Jahr kein neuer Austrieb. Wir hatten schon gedacht, der Baum hätte es hinter sich, bis er im Frühjahr 2012 erneut austrieb. Zwar geschwächt und mit nur 3 Metern Höhe, aber im Folgejahr hatte er bereits wieder eine Höhe von 5 Metern.

In wärmeren Regionen kann sich Paulownia t. massiv versamen und sehr invasiv werden.
Die Auslese ‚Hulsdonk‘ bleibt kleiner als die bis zu 15 Meter hoch werdende Art und blüht bereits in jungen Jahren.

In den ersten Jahren ist Paulownia noch sehr frostempfindlich und friert zurück. Da ist es durchaus sinnvoll, sie ein, zwei Jahre vollständig zurück zuschneiden, damit die zurück gefrorenen Triebe nicht das Bild stören.

Insbesondere ihr großes, schirmartiges Laub prädestiniert sie für eine Verwendung in gräserbetonten Pflanzungen. Wobei nicht übersehen werden sollte, dass auch Exemplare, die jedes Jahr zurück geschnitten werden, ein enormes Wurzelwerk ausbilden, welches die Bedingungen für angrenzende Pflanzen über die Jahre verändert. So hat sich die Rasen-Schmiele (s. Foto oben) bereits zurück gezogen und wurde auf der beschatteten Seite durch Pachyphragma macrophyllum ersetzt.
Bezugsquelle: www.schwieters.de
Interessante Literatur:
Dissertation von Matthias Richter (PDF): Die Bedeutung städtischer Gliederungsmuster für das Vorkommen von Pflanzenarten unter besonderer Berücksichtigung von Paulownia tomentosa (Thunb.) Steud. – dargestellt am Beispiel Stuttgart