Ausgekofferte Wege, die später mit 
groben Holzhäckseln aufgefüllt wurden. 
Auf diesem Wege kann Wasser bei 
Starkregenereignissen von den höher 
gelegenen Beeten abfließen.

Die richtige Bewässerung im Garten

Wasser ist ein sehr wertvolles Gut, obwohl es wenig kostet. Im Garten vermissen wir es gerade dann, wenn es knapp wird. Eine dem Standort mit seinen typischen Niederschlägen gerecht werdende Pflanzplanung kann helfen, mit dieser Ressource sparsamer umzugehen.

Bewässerung mit Regenwasser

Regenwasser wird vielerorts vom Dach direkt in die Kanalisation verbracht. Eine der wertvollsten Ressourcen wird noch viel zu oft weder gespeichert noch gepuffert, obwohl es hierfür bereits zahlreiche Konzepte gibt: von der Dachbegrünung, über die Regentonne, einem Verzicht auf Versiegelung, Überlaufflächen mit geeigneter Bepflanzung, Wassertanks und Zisternen.
Pflanzen lieben Regenwasser, denn es ist nicht kalkhaltig wie das Leitungswasser in sehr vielen Regionen. Es ist also das ideale Wasser zum Wässern von Pflanzen.

Die Fotos auf dieser Seite zeigen ausgekofferte Wege, die später mit groben Holzhäckseln aufgefüllt wurden. Auf diesem Wege kann Wasser bei Starkregenereignissen von den höher gelegenen Beeten abfließen.

Ausgekofferte Wege, die später mit 
groben Holzhäckseln aufgefüllt wurden. 
Auf diesem Wege kann Wasser bei 
Starkregenereignissen  von den höher 
gelegenen Beeten abfließen.

Bewässerung mit Leitungs- oder Brunnenwasser

Leitungswasser gilt in Deutschland als unbedenklich in Bezug auf seine Belastung mit Schadstoffen. Bei Brunnenwasser hängt es von der lokalen Landwirtschaft ab, ob der Gehalt an sogenannten "Pflanzenschutzmitteln" gegebenenfalls zu hoch für eine Nutzung als Gießwasser ist. Die Nitrat- oder Phosphatbelastung spielen nur bei bestimmten Pflanzenspezialisten eine Rolle, die ausschlißlich auf sehr nährstoffarmen Böden gedeihen. Ein zu hoher Gehalt an Eisenoxid oder Mangan kann zu Blattflecken führen, je nach Bewässerungsart.

Einschränkungen beim Bewässern

Gerade wenn der Sommerstress in vielen Regionen Deutschland besonders hoch ist und die Gärten extrem leiden, kommt es vermehrt zu einer so starken Verknappung von Trinkwasser, dass ein Wässern des Gartens hiermit sogar verboten wird. Oft gilt dieses Verbot nur tagsüber, weil durch die Verlagerung der Entnahme in den Morgen- und Abendstunden das knappe Angebot in den Leitungssystemen besser verteilt wird.

Eine auf den Standort optimierte Gartenplanung am Niederrhein bietet das Studio Torsten Matschiess.

Die richtige Tageszeit zum Bewässern

Grundsätzlich sollte denn bewässert werden, wenn die Verdunstung durch Hitze und Sonneneinstrahlung am geringsten ist, also morgens und abends. Wer mit Nacktschnecken zu kämpfen hat, sollte morgens wässern, denn Schnecken sind nachtaktiv und lieben es feucht. Auch die Bildung von Schimmel wird eher durch morgenliches Wässern unterbunden.

Automatische Bewässerungsanlagen

Mittels Schläuchen, Messfühlern und einer Regelung wird Wasser so im Garten verteilt, dass sämtliche Pflanzen optimal mit Wasser versorgt sind. Auf diesem Wege lassen sich Pflanzengesellschaften im Garten etablieren, die unter normalen Bedingungen dort nie oder nur schlecht gedeihen würden. Ein künstlicher Teich schafft mit seinen sumpfigen bis sehr feuchten Uferbereichen einen vergleichbaren Raum. Bei einer modernen Bewässerungsanlage messen Sensoren die Feuchtigkeit in den einzelnen Beeten. Eine zentrale Steuerung schaltet bei einem Abfall der gewünschten Feuchtigkeit den Wasserzulauf in dieses Beet frei. Es wird gewässert bis der Sensor wieder den optimalen Wert misst.

Ist optimale Wasserversorgung im Garten wirklich so gut?

Das führt zu kontinuierlich und "optimal" mit Wasser versorgten Pflanzen. Genau darin besteht auch das Problem solcher Anlagen. Anstatt tief einzuwurzeln und sich an Phasen der Trockenheit zu gewöhnen, sind solche Pflanzen verwöhnt, nicht sehr robust und in der Regel deutlich anfälliger für Krankheiten. Trockenheitsliebende Pflanzen vertragen eine solche Kur sehr schlecht.

Eine Bewässerungsanlage sollte also nicht auf optimale Feuchtigkeit justiert werden und ständig automatisch wässern, sondern eher bei Bedarf aktiviert werden. Bei längerer Abwesenheit wie Geschäfts- oder Urlaubsreisen oder bei extremen Sommerstress können sie hingegen sehr von Nutzen sein.

Eine optimale Pflanzplanung erfordert langfristig nur eine Gießkanne. Das Studio Torsten Matschiess berät Sie gerne.

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Wässern?

Der Zeitpunkt, an dem gewässert werden sollte, ist nicht, wenn die ersten Stauden ihre Köpfe hängen lassen. Relevant ist auch nicht ihr Schwächeln über Tag, sondern, ob sich zum Beispiel die Stauden am frühen Morgen wieder erholt haben. Lassen sie morgens immer noch die Köpfe hängen, wird es Zeit sie zu wässern. Das geht oft noch bequem mit einer Gießkanne, die aus einem Regenfass befüllt wird. Passiert das hingegen großflächig und sterben bereits die ersten Stauden und Gräser ab, kann eine Bewässerungsanlage diese Arbeit in sehr kurzer Zeit erledigen. Wichtig ist dabei zu beachten, ob der Boden das Wasser überhaupt in den Mengen aufnehmen kann, die ein durchdringendes Wässern erfordert. Bei verdichteten und extrem ausgetrockneten Böden kann es sinnvoll sein, die Zufuhr über einen längeren Zeitraum zu verteilen.

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Diese Seite ist Teil einiger Informationsseiten mit gärtnerischem Fachwissen und Meinungsbeiträgen (Blog). Sie dienen dem Interesse an der Arbeitsweise des Gartenplaners Torsten Matschiess und seinem Studio für Pflanzplanung und Gartengestaltung. Die Seiten werden laufend erweitert. Weitergehende Informationen finden Sie im Gartenratgeber und SPIEGEL-Bestseller "Und es wächst doch!", sowie im ebenfalls preisgekrönten "Avantgardening: Plädoyer für gegenwärtiges Gärtnern" über naturalistische Gartengestaltung und die erfolgreiche Erschließung großer Gärten.


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