Bei der Rosaceae Filipendula rubra ‚Venusta Magnifica‘ herrscht seit Jahren ein gewisses Durcheinander bei der Benennung, wird sie doch unter den verschiedensten Namen gehandelt. Da gibt es, zumeist im deutschen Sprachraum Filipendula rubra ‚Venusta‘ und Filipendula rubra ‚Venusta Magnifica‘ als Rosa Spierstaude und Garten-Scheinspiere während der angelsächsische Raum sie Filipendula rubra ‚Venusta‘, Filipendulamagnifica oder Filipendularubra ‚Magnifica‘ und mit Meadowsweet Venusta eher dem Mädesüß zuordnet.

Interessant bei diesem Wirrwarr ist nur, dass es offensichtlich keine weiteren benannten Kultivare oder Sorten im Handel gibt, wohl aber Gerüchte, dass ‚Venusta Magnifica‘ verzweigtere Blüten hat als ‚Venusta‘. (???)

Auch nicht sehr hilfreich sind die verschiedenen Höhenangaben, die von 50 cm bis 1,60 Meter variieren, je nach Lage der Gärtnerei. Die Angabe der RHS mit 1.5-2.5 metres (Haben sie dort wirklich das metrische System eingeführt?!?) stimmt dabei noch am ehesten mit den hiesigen Gepflogenheiten dieser wunderbaren Staude überein.

Sie kommt zwar tatsächlich mit sehr vielen Gartenstandorten gut zurecht (mit einer erstaunlich breiten Standortamplitude), bevorzugt aber wie fast jedes Mädesüß mindestens frische und sogar eher feuchte, wassernahe Stellen, um sich richtig entfalten zu können.
Abendstimmung mit ‚Venusta Magnifica‘ vor ‚Johanniswolke‘ und dem Amur-Korkbaum
‚Venusta Magnifica‘ ist (als sogenannter C bis C-CSR-Stratege) sehr wüchsig und setzt sich über relativ kurze Wurzelausleger durch. Als Nachbarn bieten sich hohe Knöteriche, hohe Gräser, aber auch wandernde Stauden, wie Monarden oder Salvia uliginosa an. Bei schwächeren Partnern sind gärtnerische Eingriffe erforderlich, was sich aber mit wenigen beherzten Spatenstichen schnell erledigen lässt. Ein Test in Kombination mit Rodgersia steht noch aus.
‚Venusta Magnifica‘ im Aufblühen mit Stipa gigantea
Neben den fast immer empfohlenen sonnigen Standorten kommt Filipendula rubra aber auch sehr gut mit Beschattung (auch starker) zurecht. Der Wuchs ist dann lockerer und die Blüte in der Summe nicht so dicht, aber ein kleiner Lichtspott auf eine einzelne Blüte kann eine enorme Wirkung entfalten.

Auch die Herbst- und Winteraspekte der Rosa Spierstaude verdienen Beachtung, da die hohen Samenstände bis zum Winter attraktiv bleiben.
Herbstbild von Filipendula rubra vor blühendem Helianthus salicifolius
Längere Zeiträume mit Trockenheit, insbesondere bei nicht so tiefgründigen Böden, verträgt sie nicht sehr gut. Dann lässt sie gerne die Blütenstände hängen, legt sich etwas und das Laub vertrocknet. Fünf heiße Sonnentage ohne Regen können sie hier im Garten nachhaltig schwächen. Vor zwei Jahren mussten wir glatt zur Felco greifen. Von der gelegentlich beschriebenen Anfälligkeit für Mehltau konnten wir hier noch nichts bemerken.

Quellen für diese wunderbar duftende Queen of the Prairie:
www.die-staudengaertnerei.de, www.stauden-diamant.de
